Wer seine eigenen Pflanzen anbaut, weiß, dass das Ernten nur der Anfang ist. Danach folgt die Kunst, die Pflanzen sauber und geschmackvoll zu verarbeiten und letztendlich kann man sogar die Reste optimal nutzen. In diesem Beitrag führen wir euch durch die wichtigsten Schritte: Vom gründlichen Auswässern des Düngers über die Ernte bis zur Herstellung von köstlicher Cannabisbutter oder Haschisch aus den Schnittresten.

Schritt 1: Warum ist das Auswässern des Düngers wichtig?

Beim Anbau wird oft Dünger genutzt, um den Pflanzen wichtige Nährstoffe zuzuführen. Doch wenn es an die Ernte geht, ist es entscheidend, diese Reste aus den Pflanzen zu entfernen, da sie den Geschmack und die Qualität negativ beeinflussen können.

Der Auswässerungsprozess

Oft auch „Flushing“ genannt, hilft dabei, die in den Blüten angesammelten Düngemittelreste herauszuspülen. So erhalten wir ein Endprodukt, das milder schmeckt und ein besseres Raucherlebnis bietet. Idealerweise beginnt man das Auswässern etwa zwei Wochen vor der geplanten Ernte.
Das geht so:

  • Einfaches Spülen mit Wasser:
    Die Pflanze wird für eine Weile nur noch mit klarem, pH-angepasstem Wasser gegossen. Dieses Wasser hilft, überschüssige Nährstoffe aus dem Boden und letztlich aus der Pflanze zu entfernen.
  • Fortschrittliche Flushing-Produkte:
    Es gibt auch spezielle Produkte, die die Nährstoffreste in den Wurzeln binden und helfen, sie schneller auszuschwemmen. Das kann sinnvoll sein, wenn die Zeit für das natürliche Ausspülen nicht ausreicht.

Wichtig: Während des Flushings genau auf die Pflanzen achten! Blätter können sich verfärben und schwächer werden, was aber normal ist, da die Pflanze nun ihre letzten Nährstoffe verbraucht.

Empfohlenes Werkzeug zum Auswässern: pH-Messgerät für genaues Ausspülen, Flushing-Lösungen zur effektiven Reinigung der Wurzeln

Schritt 2: Die Erntezeit – Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Sobald die Pflanze ausreichend ausgewaschen ist, rückt die Ernte näher. Der richtige Zeitpunkt kann jedoch variieren und hängt von der gewünschten Wirkung und dem Sortentyp ab. Ein grober Anhaltspunkt:

  • Milchige Trichome für einen aktivierenden Effekt: Diese Phase bringt oft einen „energetischen“ Rausch.
  • Bernsteinfarbene Trichome für ein entspannendes High: Diese Erntezeit eignet sich eher für ein entspannendes und beruhigendes Erlebnis.

Ernteprozess:

Die Blüten von den Zweigen trennen: Hier geht man je nach Vorliebe entweder recht großzügig oder detailverliebt vor.

Die Pflanze vorsichtig abschneiden: Am besten mit einer scharfen Schere oder Gartenschere.

Große Blätter entfernen: Diese enthalten wenig Cannabinoide und sollten als erstes abgeschnitten werden.

Empfohlenes Schneidewerkzeug: Gartenschere für exakte Erntearbeiten, Spezielle Trimm-Scheren für feine Schnitte

Schritt 3: Das Trocknen und Aushärten für eine bessere Qualität

Nach der Ernte müssen die Blüten sorgfältig getrocknet und ausgehärtet werden, um Schimmel zu vermeiden und die Terpene zu schützen.

  1. Das Trocknen: Hänge die Blüten kopfüber in einem dunklen, gut belüfteten Raum auf. Das Trocknen dauert etwa eine Woche, je nach Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Die Blüten sollten nicht zu trocken sein, sondern sich noch leicht elastisch anfühlen.

Das Aushärten: Nach dem Trocknen kommt das Aushärten in Gläsern mit verschließbarem Deckel. Öffne die Gläser regelmäßig (in den ersten zwei Wochen täglich), um frische Luft hereinzulassen und das ideale Aroma zu entwickeln.

Empfohlenes Aushärtungs-Tool: Einmachgläser mit Luftdichtung für das perfekte Aushärten, Luftfeuchtigkeitsmesser für das optimale Trocknen und Lagern

Schritt 4: Die Schnittreste sinnvoll verwerten – Von Cannabisbutter bis Haschisch

Nach der Ernte bleiben viele Schnittreste übrig, die wertvolles THC und CBD enthalten. Statt sie wegzuwerfen, lassen sie sich hervorragend zu Produkten wie Cannabisbutter oder Haschisch verarbeiten. Hier sind zwei einfache Methoden, um das Maximum aus diesen Resten herauszuholen.

Methode 1: Herstellung von Cannabisbutter

Cannabisbutter eignet sich hervorragend zum Kochen und Backen. Hierzu werden die Schnittreste benötigt, die reich an Harz sind.

Anleitung:

Filtern: Am Ende die Butter durch ein feines Sieb oder Tuch abseihen, um die Pflanzenteile zu entfernen. Die Butter im Kühlschrank aufbewahren – sie hält sich mehrere Wochen und kann für viele leckere Rezepte verwendet werden!

Decarboxylierung: Zuerst müssen die Schnittreste „aktiviert“ werden. Dafür die Reste auf einem Backblech verteilen und bei 110-120 Grad Celsius etwa 30 bis 45 Minuten im Ofen erhitzen.

Butter schmelzen: In einem Topf auf niedriger Hitze Butter und ein wenig Wasser hinzufügen. Das Wasser sorgt dafür, dass die Butter nicht anbrennt.

Cannabisreste hinzufügen: Die aktivierten Reste zur Butter geben und 2-3 Stunden köcheln lassen. Die Mischung regelmäßig umrühren.

Empfohlenes Zubehör zur Herstellung von Cannabisbutter: Feines Sieb oder Abseihtuch für saubere Butter, Robuster Topf für gleichmäßiges Köcheln

Methode 2: Herstellung von Haschisch

Haschisch lässt sich aus den gesammelten pollen oder durch das Sieben der Harze herstellen. Dafür sind folgende Schritte nötig:

Anleitung:

  1. Kaltmethode: Lege die Schnittreste in den Gefrierschrank, damit die Harzdrüsen spröde werden und sich leicht lösen.
  2. Siebprozess: Nutze ein feines Sieb (Mikron-Sieb oder Pollensammler), um die gefrorenen Schnittreste zu sieben. Die Trichome fallen durch das Sieb und sammeln sich als feines Pulver (Kief).
  3. Pressen: Das Kief kann nun zu kleinen Stücken Haschisch gepresst werden. Mit einem Haschpressgerät oder durch manuelles Rollen lassen sich daraus gleichmäßig dichte Haschblöcke herstellen.

Tipp: Je kälter das Material, desto einfacher ist der Prozess. Auch ein wenig Eiswasser kann hinzugefügt werden, um die Trichome zu lösen, was zu Bubble-Hasch führt, einer besonders reinen Form.

Empfohlene Werkzeuge für die Haschischherstellung: Pollen-Sieb zur Trennung der Trichome, Haschpressgerät für gleichmäßige Stücke

Nachhaltigkeit beim Anbau genießen

Der Kreislauf des Eigenanbaus endet nicht bei der Ernte, sondern geht fließend über in die Kunst der Verarbeitung. Durch das Auswässern, Trocknen und Verwerten der Schnittreste könnt ihr das Beste aus euren Pflanzen herausholen und nachhaltigen Konsum fördern. Ob durch Butter oder Haschisch, es gibt unzählige Möglichkeiten, um jeden Teil der Pflanze wertzuschätzen und zu nutzen.

Indem wir bewusst und ressourcenschonend mit unserem Ertrag umgehen, können wir einen nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Konsum genießen – und letztlich den ganzen Weg vom Anbau bis zur Verarbeitung zu einem runden Erlebnis machen.

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